Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Malefix
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Beitrag von Malefix » Di 14. Mai 2013, 10:10

Ralph reichts
USA 2012
Was macht ein Arcade-Spiel-Schurke, wenn er nicht mehr länger der Böse sein will?? Er macht den Turbo und vergnügt sich in anderen Spielen. Das sich dadurch Probleme ergeben, ist doch klar?? Und ist er überhaupt wirklich böse?
Ja und nein, natürlich doch nicht.
Wenn der Streifen aus dem Klischee des Kinder-Familienfilms ausbricht - verlorener Junge kehrt in den Schoß der verzeihenden Familie zurück - Egoismus ist böööööse - man muss sein Rollenbild erfüllen, dann wird man geliebt, dann ist er gut. Genau diese Sequenzen machen den Streifen sehenswert und haben mir Spaß gemacht. Die Animationen sind tadellos und das Wiedersehen mit einigen anderen Retrospielen macht Freude. Und das Programme Gefühle haben, dass ist seit Tron ja klar. Ein wenig mehr Anarchie, ein wenig mehr Mut zum Anderssein und trotzdem geliebt und gemocht werden, das hätte ich mir gewünscht. Und diese Ideologie ist es auch, was mich von einem Daumen hoch abhält. Nette Ware.

Der Hobbit
USA 2012
Bilbo Beutlin zieht mit Zwergen los, um ihnen zu helfen, ihre Heimat dem Drachen Smaug abzunehmen.
Den Hobbit habe ich in drei Etappen gesehen, kein gutes Zeichen. Unentschieden schwankt man zwischen Kinderfilm und LOTR-Nerdbefriedigung, bzw. will auch jene zufriedenstellen, die eine Fortsetzung des Streifens erwarten. Ja, die Landschaftsaufnahmen sind geil, die Tricks hervorragend. Aber die Charaktere zu viel, auch bleiben sie blass. Warum zieht Bilbo mit?? Es hätte ein netter, überdrehter Spaß werden können, mit einem Plus an Humor sogar ein richtig nettes Filmchen, das man rasant zu einem Ende hätte bringen können. Aber so walzt man jede Szene bis zum geht nicht mehr aus. Die Schlachten verhindern das Kindgerechte, die mangelnden Identifikationsfiguren verhageln es den Erwachsenen.
Gut geht anders. Mittelmaß Herr Jackson - das können sie besser.
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt. Wer mehr wagt, der ist keiner (MacBeth)

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Beitrag von Malefix » Di 21. Mai 2013, 13:12

Rebirth
TH/FR 2011
Manit bekommt nicht nur die Ermordung seiner Eltern mit, sondern auch eine Kugel in den Kopf. Fortan spürt er weder Schmerz noch Empfindungen, was ein alter Meister zur Kampfausbildung nutzt. Und so zieht der junge Manit eines Tages los, um die Mörder seiner Eltern zu finden.
Es gibt Filme, die verursachen Nasenbluten, weil das Gehirn einen für das Sehen bestrafen will. Rebirth ist ein solches Teil, bei dem aber auch gar nichts stimmen will. Kameraarbeit, Kampfchoreo, Schauspiel, Regie, Drehbuch. Wo man versagen kann, da versagt man. Okay, der Streifen war extrem billig. Aber entschuldigt das für einen Mangel an Einfällen? Die Grundprämisse ist doch in Ordnung, nur macht man nichts draus, die soziale Ausgrenzung eines Menschen ohne Gefühle findet quasi nicht statt, genauso wie der Hauptfigur ist einem alles egal. Nene - Leute, nehmt von diesem Teil Abstand.

Cloud Atlas
GER, USA, Singapur, CH
Huha, das ist ja eine Aufgabe. Also der Film will uns weismachen, dass alles miteinander verbunden ist, und erzählt daher von verschiedenen Leben in verschiedenen Zeitebenen. Man spring munter darin hin und her, so daß man aufpassen muss, will man nicht den Überblick verlieren. Es geht um die Sklavenbefreiung, Schwulenfeindlichkeit, Atomindustrieverschwörungen, Klonproblematik und Überlebensproblematik. Dies alles findet in verschiedenen Zeitaltern statt und führt jede Geschichte zu einem Ende, das auch wieder ein Anfang ist.
Ich bin bei diesem Streifen sehr zwiegespalten. Ohne Zweifel brillieren hier Effektkünstler und Make-UP-Artists, wissen gute Schauspieler Rollen zu tragen, nur vergeigen sie auch manches, weil ihnen niemand auf die Finger haut. Mein größtes Problem ist einfach, dass der Film unheimlich episch tut, nur leider recht banale Plots aufzuweisen hat. Die sind teils schön, aber durch die für jeden Plot zu erreichende Zeit auch auf Fernsehniveau geschrumpft. Tom Hanks gefiel mir meist nicht, Hugo Weaving macht seine Sache ordentlich, macht aber eigentlich nur das, was er kann, Susan Sarandon ist superb, wenn auch nur kurz zu sehen. Bae Doona macht eine Superfigur (hat auch eine), auch Halle Berry schlägt sich überzeugend. Insofern - es lohnt schon, ihn zu sehen, aber der Film bleibt hinter dem zurück, was er verspricht. Schade.

Jack Reacher
USA 2012
In Pittsburgh werden scheinbar wahllos Menschen von einem Scharfschützen erschossen, der schnell identifiziert wird. Während seiner Verhaftung fordert er die Anwältin auf, Jack Reacher zu holen. Dieser will zuerst nicht helfen, stößt aber bald auf einige Unstimmigkeiten. Von da an ist er sich seines Lebens und seiner Gesundheit nicht mehr sicher. Keiner der Gegner ahnt aber, das er es mit einem finster entschlossenen Ex-Militärpolizisten zu tun hat.
Doch ja. Kein Mission-Impossible-Verschnitt, sondern ein Verschwörungsthriller, dem man gerne folgt und der von Tom Cruise getragen wird. Hier versucht man nicht Over-the-Top sondern einen Gang runter zu schalten, was funktioniert. Ohne große Längen wird ermittelt. Auch die kantige Jack-Reacher-Art, sich einen Dreck um das Gesetz aber viel um Gerechtigkeit zu scheren, die er dann auch durchsetzt, kommt an (nein, nicht beim deutschen Staat oder den Kritikern), aber bei mir. Jeder, der schon mal mit den Mühlen der Verwaltung zu tun hatte, der weiß wovon ich rede. Reacher ist ok. Daumen nach oben.
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Beitrag von Malefix » Di 4. Jun 2013, 13:08

Red Tails
USA 2012
Weil man schwarze Piloten während des 2. Weltkrieges für unfähig hält, jagen sie mit Innbrunst LKWs in Italien. Doch ihre Chance kommt. Die Bomberverbände über Deutschland brauchen Geleitschutz. Mit Heldenmut erledigen sie ihren Job und tun auch noch was für die Gleichberechtigung.
Zunächst einmal - wer WWII-Fliegerfilme liebt, wird hier wirklich fündig. Wunderbar gefilmte Luftschlachten beherrschen den Film, der kauzige Mechaniker ist auch am Platz und ein wenig Negerfolklore wird auch geboten. Genau hier versagt aber der Film. Die Neger sind allesamt Helden, die Deutschen Luftasse (damals war die Elite am Himmel schon verheizt) und einen Standpunkt zum Thema Krieg sucht der Film gar nicht erst. Das Drama schwimmt zugunsten der Heldengeschichte auf der Oberfläche, so daß man sich irgendwie fragt. Hey - was wollt ihr denn, Krieg ist doch ein Abenteuer, wo man wunderbar seine Mannbarkeit beweisen kann. 1944 wäre da ok - als Propaganda. Heute?

Silent Hill - Revelation
FR, USA, CAN 2012
Heather ist die Tochter, die von der Mutter aus Silent Hill gerettet wurde. Aber der finstere Kult zwingt sie zurück nach Silent Hill, wo sie das Geheimnis ihrer Geburt erfährt und sich entscheiden muss.
Wie kann man so einen Müll verzapfen? Wie ihn inszenieren? Absolut unverständlich. Keiner der Schauspieler bringt eine auch nur annehmbare Leistung, die Drehbuchautoren haben anscheinend irgendwelche Szenen recycelt und nie das Spiel gesehen. Oder den annehmbaren ersten Teil. So fällt mein Urteil hier sehr hart aus - wenn man Filmemacher wegen geraubter Lebenszeit verklagen könnte - hier wäre ein Kanidat.

Star Trek - Into Darkness
USA 2013
Ein geheimnisvoller Mann verübt einen Anschlag auf eine geheime Regierungseinrichtung. Kirk, eigentlich degradiert, macht sich im Auftrag des Admirals auf den Weg. Bewaffnet mit neuartigen Torpedos, und der Erlaubnis eben mal einen Krieg anzufangen, kommt er bei den Klingonen an. Dort trifft er Khan - einen genetisch veränderten Supermenschen - und seinen Tod.
Mein erster 3D-Film. Wäre nicht nötig gewesen, da die Szenen sehr konventionell aufgebaut wurden. Und daher das 3D auch hin und wieder suboptimal eingesetzt wird. Bei der Story bin ich, nunja, unentschlossen. Okay, nice die Verweise und das Spielen mit der Classic-Serie. Logik? Warum nimmt man nicht das Blut der anderen Supermenschen, die im Container pennen, wenn man es braucht? Auch der kaukasische Khan, er macht seine Sache recht gut, wirkt aber wie ein englischer Landlord, da passen die Gefühlsausbrüche nicht. Zu dem südamerikanischen Plantagenbesitzer (so spielt er) Montalban aber schon. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren stimmt, Scotty ist der geheime Star des Streifens (Ich laufe), die emotionalen Szenen sitzen. Wobei Quinto etwas vor Pine liegt, der hin und wieder fast hilflos in seiner Interpretation wirkt. Da das 3D nachträglich erzeugt wurde - TWO-SHOTS mit Unschärfe sind da kontraproduktiv. Ja, und dann kommen die Klingonen zu kurz weg, zu primitiv. Nun, kein schlechter Streifen, aber der Vorgänger gefiel mir einen Tick besser.
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Beitrag von Malefix » Mo 17. Jun 2013, 13:18

The Last stand
USA 2013
Drogenboss Cortez soll in die Todeszelle verfrachtet werden, den Transport nutzt er jedoch, um zu fliehen. Um zu entkommen, hat er sich die Kleinstadt Sommerton ausgesucht, von der sein Team aus, die Flucht über die mexikanische Grenze vorbereitet. In Sommerton ist jedoch der alte Ray Owens das Gesetz und der gibt auch bei hochgerüsteten Gangstern nicht klein bei.
Hallo liebe 80er, hier ist er dann. Viel Handgemacht, wenig CGI, eine grenzdebile Story, kauzige Charakter. Ein Loblied auf die Volks-Bewaffnung. Und ein Arnold, dem man den Stiernacken auch abkauft. Vieles wird hier richtig gemacht. Hätte man noch ein wenig in die Story investiert, wäre hier eines der großen Actionstücke herausgekommen. Cars, Schießereien (warum benutzt der Second-Obermufti einen Percussionsrevolver????), all die kleinen Ungereihmtheiten, sie trüben ein wenig das Vergnügen an dieser Sause, von der es heutzutage viel zu wenige gibt. Heute wird gleich ein Staat gerettet, da zählt der Ort voller Rentner nicht viel! Für mich schon - ein durchaus sehenswertes Stück Action-kino, angenehm weg vom Bombast und doch schon zackig.

Fast and furious 6
USA 2013
Dom und die Gang genießen das süße Leben abseits der USA, wo sie gesucht werden. Lettie, die immer noch lebt, treibt sie jedoch nach London und Spanien. Dort legen sie sich zusammen mit Hobbs mit dem ehemaligen SAS-automobil-Attentäter Shaw an, der irgendwelche Superchips einsammelt. Auf der Jagd auf den McGuffin legen sie sich mit Panzern und Riesenflugzeugen an.
Vorweg - Teil Nummer 5 ist für mich noch immer unerreicht. Hier ist die Action am Ende, das sehr aufgesetzt wirkt, sehr verwirrend (ich h a s s e Action by Night). Unübersichtlich wird gerade zwischen den Autos, die auch noch ziemlich gleich aussehen - hin und her geschnitten. Da hätte ich eine etwas stringentere Version vorgezogen. Auch Doms einfaches Fallenlassen seiner hübschen Freundin zu Gunsten von der Rodrigez kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt natürlich auch tolle Set-Pieces. Der Panzer (wie viele Zivilisten kommen eigentlich unter dem um - und keiner erwähnt sie), den Superstunt auf der Brücke vergessen wir einmal, die BMW-Verfolgungsjagd. Alles hier gereicht einem Kracher zu Ehren. Damit erringt Teil 6 den zweiten Platz. Wollen mal sehen, was Statham macht.
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Beitrag von Malefix » Mo 24. Jun 2013, 12:44

Gangstersquad
USA 2013
Mickey Cohen ist ein brutaler Gangster, der Los Angeles in den 40er Jahren erobern will. Dazu hat er viele Politiker, Richter und Polizisten bestochen, so dass ihm mit legalen Methoden nicht beizukommen ist. Darum gründet der Polizeichef eine "inoffizielle" Einheit. Sie hat nur eine Aufgabe, Cohen mit seinen eigenen Mitteln zu bekämpfen. Als Cohen hinter ihre Identitäten kommt, haben sie nur eine Chance - kämpfen oder sterben.
Also - ich fand ihn gut. Inszieniert mit viel Musik, die die Szenen einstimmt und begleitet, fabulös von Sean Penn gespielt, der durchaus sich mit de Niros Capone messen kann. Natürlich sind die Jungs auf der guten Seite sehr klischeebehaftet. Ich selbst sehe Selbstjustiz zwar auch nicht gerne, aber in der Situation.. Kleiner Abschweifer, wer schon mal miterlebt hat, wie der Staat Täter deckt und Opfer allein läßt, sagt nicht mehr einfach pfui dazu. In Amerika hat die Selbstjustiz nun mal eine lange Tradition, wie zig verrottete Hanfseile für Viehdiebe im Westen belegen. Stimmig ist der Retrolook, knallend die Actionszenen, die sich reichlich durch den Film ziehen. Logiklöcher sind schon recht verbreitet, einige Motivationen tappen im Dunkeln. Aber der Film trumpft dann immer wieder mit recht grimmigen Rambazamba. Sogar die Nachtszenen erhalten eine saubere Ausleuchtung. Danke an die Kamera.
Gangstersquad spielt nicht ganz in der Klasse mit den Unberührbaren, dennoch in der Liga dadrunter schon. Mehr als nur ansehbar.
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Beitrag von Malefix » Mo 1. Jul 2013, 13:08

Red Dawn (Neuverfilmung)
USA 2012
Nordkorea überfällt mit russischer Hilfe die USA, nachdem sie das I-Net lahmgelegt haben. Aber eine Gruppe von Teenagern zeigt es den Eindringlingen und stärkt so den Freiheitswillen der großen Nation.
hUST, Kost, würg. War das Original schon sehr reaktionär, wird hier die flacheste aller Geschichten noch übertrumpft. Wir befinden uns Schauspielerisch, Inszenatorisch und Dramaturgisch in den Höhlen von Moria. Ich empfehle den Amerikaner mal die Südkoreanischen Filme wie Frontline, Brotherhood oder My Way. Hier ist jeder Amerikaner gleich als Guerilla geboren, es ist vollkommen okay, wenn die Kumpels (immer sehr dezent und recht friedlich) das Zeitliche segnen, jedes verdammte Schlitzauge ist einem amerikanischen Naturburschen-Teenager sowieso nicht gewachsen. Die Action ist nicht sonderlich spektakulär, aber gekonnt inszeniert, das Bummbumm hat Geld gekostet. Milius hat immer noch die bessere Version gedreht, auch hier ist das Pathos verhanden. Aber das traurige Ende mit den beiden Brüdern im Schnee hatte mehr Wirkung als die Crispians-Rede von diesem hier. Wie platt will Hollywood den noch werden.
Dragon (Wuxia)
CH 2012
Tang Lung hat sein Leben geändert. Vom Terroristen zum familienliebenden Papiermacher. Das alles ist 1917 in China angesiedelt. Und wie es so kommt. Als er zwei Räuber besiegt, kommt ihm ein Polizist auf die Schliche und im Zuge seiner Nachforschungen auch seine alte Bande. Ab da muss er um sein Leben kämpfen. Und das seiner Familie.
Donnie Yens Arbeit hier ist eher ein Kammerspiel zwischen ihm und Kaneshiro, als ein Actionfilm. Dennoch ist diese, richtig eingesetzt und hat genügend Schauwerte. Leider wiedermal zu viele Drähte. Können die Chinesen überhaupt noch ohne? Beide Hauptdarsteller geben ihr Bestes, es gelingt allerdings Yen mehr seiner Figur Konturen zu geben, als dem Widerpart, dessen Charakter zu sehr hin und her schwankt. Vor allem am Ende kann man seinen Entscheidungen nicht mehr einfach folgen. Yen ist Yen. Peter Chans Regie und Kamera sind einige wunderbare Momente zu verdanken, leider viel zu wenige. Hier hätte der Bilderzauberer gerne noch ein wenig mehr in die Tasten greifen dürfen. Blass bleiben alle Randfiguren, auch Wang yu, der für Actionszenen doch ein wenig zu alt sein dürfte. Sie erfüllen kaum ihre Klischees. Hin und wieder fehlt der Kamera auch die Dynamik, um die Handlung voranzutreiben. Natürlich habe ich Wuxia genossen - ich mag chinesische Filme, ihren Hang zur Überdramatisierung, ihren Mut zu großen Emotionen. Und ich war bereit, Donnie Yen, die auf den Leib geschneiderte Rolle abzunehmen. Ruhig mal reinsehen.
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Beitrag von Malefix » Mo 15. Jul 2013, 12:33

MANIAC (Neuverfilmung)
USA 2012
Der Schaufensterpuppenrestaurator Frank hat eine Obsession - Haare, Skalps von schönen Frauen. Und diesem Fetisch frönt der Sohn einer liebeshungrigen Mutter mit brutaler Gewalt. Bis ihn die Liebe zur Fotografin Anna an die Grenzen seiner Psyche bringt.
Ich kann mich der allgemeinen Lobeshymnen nicht anschließen. Das Original, das ich noch im Kino erleben durfte (ja, die Eheleute Fuchs aus Siegen hatten ihn im Verleih) ist ein roher Horrorfilm. Zwar versteht keiner, was die Monro an Spinelli findet, aber der spielt den Frank derb genug als Schlächter. Auch Wood macht seine Sache gut, aber mir ging die subjektive Kamera auf die Nerven. Ich bin kein Killer und damit fehlt mir da auch der Anspruch, wenn die Damen mich anspielen. Und die Monro wurde hinterher eher zur Wildkatze. Hier ist sie nicht der Stolperstein, der den fast unschlagbaren Wahnsinnigen als Gegnerin erwächst. Lustigs Version ist damit mein Favorit (alleine schon wegen des Headshots mit der Schrotflinte) und der großartigen Monro. Die Schauspielergarde ist hervorragend, aber Drehbuch und vor allem der Showdown vergeigen es dann schlußendlich. In Ego-Perspektive fließt keine Energie, fühlt man sich in einem Videospiel, aber nicht in einem Film. Nee, nee - it not worth viewing. Was macht Lustig eigentlich heute?
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Beitrag von Malefix » Mo 29. Jul 2013, 08:57

Die zauberhafte Welt von OZ
USA 2013
Der Jahrmarktszauberer OZ kommt per Wirbelsturm in das Land OZ. Der Frauenheld verführt direkt die gute Hexe Theodora, die ihn zur Smaragdstadt bringt, wo er als Zauberer die böse Hexe vernichten soll. Ein Haufen Gold überzeugt ihn, sich der monstermäßigen Gegenspielerin anzunehmen. Die ist allerdings gut. Und der Trickser gerät in ein großes Dilemma-sich verdrücken oder mit den vollkommen friedfertigen Bewohnern eine Rebellion anzetteln. Und wenn Letzteres - wie?
Selten habe ich so ein seelenloses Produkt mit derart blassen Charakteren in einer so bunten Welt gesehen. James Franco macht seine Sache gut, aber er bleibt ein Abziehbild. Rachel Weisz ist ein Totalausfall als böse Hexe und auch Mila Kunis bekommt erst als böse Hexe wenigstens ein bisschen Profil. Was fehlt ist Spaß, Humor, vielleicht ein bisschen Musical, Zauber. Wir sehen Effekte, Greenscreen, Zappelei, keine Träume, keine wirkliche Geschichte, keine Sinnlichkeit. Schade, die Frauenriege hätte das durchaus hingekriegt. Franco macht für meine Begriffe immer ein bisschen zu viel, trägt zu dick auf. Schon in Spiderman war er immer ein Zacken zu fett beschmierte Stulle. Ansehbar, aber wenn er nie gedreht worden wäre, hätte man trotzdem die Filmgeschichte nicht umschreiben müssen.
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Beitrag von Malefix » Mo 5. Aug 2013, 10:24

The Marine 3 - Homefront
USA 2013
Jake Carter ist Marine und kommt auf Heimaturlaub in seine heimische Kleinstadt, wo seine beiden Schwestern leben. Die Jüngere der beiden gerät in die Fänge einer Terroristenbande, so dass der Marine sich genötigt sieht, die gesamte Bande auszulöschen.
Richtig gut. Nein. Richtig schlecht. Nein. Action gibt es reichlich, Shootouts werden allerdings durch die Regie und den Schnitt vergeigt, Druck fehlt. Die Schlägereien sind hart und realistisch, auch von der Geschwindigkeit her. The MIZ macht seine Sache recht ordentlich, aber ihm fehlt Charisma für eine Hauptrolle. Mich hat bisher noch nie ein WWE-Film überzeugt. Auch hier werden alle guten Ansätze über Bord geschmissen. Nebenfiguren bleiben blass, werden nicht ausformuliert. Ob FBI-Agents oder Schurken, niemand geht in die Tiefe. Dabei wäre genügend Potential da. Was bleibt ist ein ziemlich gradliniger Film mit ziemlich ungradlinigem Charakterentwickeln. Naja. Nichts, was mich beeindruckt hätte, aber immerhin ohne Langeweileanfälle anzusehen.

Dschingis Khan Die Legender der 10 Reiter
RUS/MON 2012
Ein Aravt sind 10 Reiter, die kleinste Einheit bei Dschingis Khan. Diese Geschichte handelt von einem Aravt, das den Befehl hat, einen berühmten Arzt aufzutreiben, da bei den Mongolen eine Seuche herrscht. Der Aravt gerät in eine Auseinandersetzung eines feindlichen Mongolenstammes, bei dem es um die Macht geht. Und diese Krieger machen keine Gefangenen.
Ich hatte mich auf eine recht authentische, zähe Angelegenheit eingestellt. Hier werden uns die Nomadenkrieger ein wenig näher gebracht, ihre Ausrüstung, ihre Lebensweise. Das ist nicht immer erbaulich. Spannung geht anders, dafür ist die Grundgeschwindigkeit zu niedrig. Die Auseinandersetzungen sind blutig, ruppig, aber oft verliert man den Überblick. Wer beschießt gerade wen mit Pfeilen? Für jeden, der ein wenig an der Kultur der Welteneroberer interessiert ist, interessant.
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Beitrag von Malefix » Mo 12. Aug 2013, 10:40

Get the Gringo
USA 2012
Ein alternder Verbrecher versucht sich nach einem Coup nach Mexiko abzusetzen. Er wird allerdings von den Mexikanern geschnappt, die ihn in eine Art kriminelles Kleinstadt-Simulationsgefängnis einsperren. Dort kommt der Gauner gut zurecht, zumal er bald eine Möglichkeit sieht, sein von korrupten Bullen geklautes Geld wiederzubekommen. Und nebenbei einer Horde Bosse eins auszuwischen.
Weder Fisch noch Fleisch. Was eine wunderbar absurde Sache hätte werden können, wird durch Mel ganz schön auf den Kopf gestellt. Denn er ist zu alt für die Rolle. Die Situationen werden eigentlich nie komisch aufgelöst und die Vatergefühle kauft man ihm auch nicht ab. Seltsam flach bleiben all die Gestalten, die viel zu oberflächlich eingeführt werden. Ansehbar, aber leider mehr nicht. Schade - die Grundidee ist gut, das Tempo hoch.

Rurouni Kenshin
jAP 2012
Japan in der Meiji-Ära. In dem modernen Land haben sich die Samurai entweder mit der Veränderung abgefunden und ihren Platz in der Gesellschaft gefunden oder sind herrenlose Wanderer, nahe dem Verhungern. Einst war Kenshin unter dem Namen Battosai ein Mörder, nun will er niemals mehr töten. Aber ein friedliches Leben ist ihm trotzdem verwehrt - unter seinem alten Namen geht ein Massenmörder um. Und die modernen Zeiten bringen auch moderne Gefahren für die Gesellschaft mit sich - moderne Waffen, Kriminalität.
Okay, alle Hauptdarsteller sehen aus, als wären sie von diversen Boy-bands gecastet. Emotionen oder Ausstrahlung sucht man vergebens. Schade - die Charaktere sind tief und farbenfroh genug, um zu wirken. Schauwerte und sorgfältig flashige Fights, ja leider auch mit etlichen Drähten, gibt es genug. Mir persönlich gehen die Friedensengel mit stumpfen Schwertern ja auf den Geist, aber hier sind sie doch gut choreografiert. Ja, ich weiß, von echt japanischem Kampfsport ist nicht viel übrig. Man hat sehr viel andere Elemente hineingenommen. Aber für mich funktionierte es. Schnelle, unterhaltsame Sache, nicht immer logisch, aber doch nett immerhin. Kann man gut wegschauen. Vielleicht irgendwann mal mit mehr Gefühl meine Herren.

Lone Ranger
USA 2013
Eine Gruppe Texas Ranger wird bei der Verfolgung des Verbrechers Butch Cavendish bis auf den letzten Mann niedergemäht. Nur einer der Ranger überlebt und ist fortan der Lone Ranger, der von seinem treuen Freund Tonto unterstützt wird. Der Lone Ranger setzt alles daran, den Verbrecher und seine Hintermänner zu fangen.
Wieder einmal mindestens eine halbe Stunde zu lang. Ansonsten - ja, da hat einer aber die Filmklassiker studiert - Der General (Buster Keaton), Once upon a time in the west (Leone) usw. Alle Züge mit der Eisenbahn halt, die hier eine kleine Hauptrolle spielt. Nun ja, optische Zitate sind noch keine Sünde, aber sie stören doch den Fluß. Es ist wie der Gang durch ein Museum, man hält an, um ein Bild zu betrachten. Insgesamt fällt mein Urteil aber nicht so vernichtend aus. Denn - wenn der Film ein hohes Tempo einschlägt, dann wird erfreulich wenig CGI aufgefahren und viele echte Pferde gallopieren (für mich als Gelegenheits-Stuntreiter eine Freude), Tonto ist zwar auf dem Sparrow-trip, aber hat doch eigene Züge und ist für ein paar Lacher gut. Also, wenn man die Unsitte weglassen würde, die Filme künstlich zu zerdehnen, also quasi unbedingt kurz vor Schluss nochmal mit dem Holzhammer die Quintesszenz des Streifens zu repetieren, dann hätte ich durchaus Bock auf einen zweiten Teil. Echt!
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