Ich will auch Erlebnisgeschichten erzählen, meinen Kaugummi teilen und beiläufig den Geschlechtsakt erwähnen, weils cool ist. Erste Strophe:
Aufgrund politischer Seitenhiebe wurde DIABEL (THE DEVIL) im puritanischen Polen für 17 Jahre rigoros verboten. Das wundert nicht. Der Film ist krankhaft vollgemüllt mit Chaos und kränkt jeden Putzfetisch. Statt Lutschbonbons gibt’s aphoristische Seeigel zu naschen. Für 2 Stunden darf man sich wie der junge Freud durch den Film pathologisieren und obwohl hier stellenweise die Bibel das Höschen berührt, ist das bestimmt kein Film zum Fummeln. Schlimm? Anscheinend.
Der Hauptdarsteller wird nämlich von Tantrum über Nerventot zu barocker Besinnungslosigkeit getrieben und darf dem Teufel im Todeskampf zusehen, wie er in epileptischem Spott die Schönheit des Lebens vortanzt. Gegen Abschluss eines Akts raubt der bröselige Schnitt einem gekonnt den Stand und wenn sich dann der bemerkenswert psychedelische Noise-Soundtrack noch über die taumelnden Bilder schüttelt und dem schwarz erwachsenen Wahnsinn grinsend die Hand reicht, weiß man, der Film will einen fressen. Das ist Showbusiness! Mit dem Finale kann wahrscheinlich niemand mithalten. Dass Liebe in so einem spasmodischen Film keine Rolle mehr spielt, ist doch klar. Das Ende der Welt ist eben stärker als die Liebe. Bitte nicht kotzen jetzt.
Ja, harter Stoff. Also besser nicht mit der Freundin schauen, während der Whirlpool einem den Hintern streichelt.
Ein Film, der schreit. Mit Nachhall von Fellini und Jodorowsky. Leicht erschöpfend, leicht struppig.
Booh's Gesangbuch
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I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.
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Ein unbekümmerter Film mit kindlichem Tatendrang und Magie an den Schaltern, die Ängste stapeln. Mastroiannis Spiel ist richtig niedlich. Bescheiden, süffisanter Witz und sogar herzlich rührend bei Gelegenheit. Sämtliche Ideale sacken nach und nach zusammen, auf der Suche nach der perfekten Weiblichkeit, die auf Knopfdruck Komplimente macht, schweigt oder aus unbeugsamer Liebe abstöhnt.
Es ist alles ganz ernst gemeint, aber ich finde es wär ein Fehler nicht zu lachen, bei diesem irren Jahrmarktsrausch, der einem zu keiner Zeit auf die Augen kackt und ungehemmt ehrlich mit Geschlechterrollen jongliert. Mal subtiler, mal weniger und irgendwann der Hauptrolle sämtliche Schwächen um die Ohren knallt, bis sie ihre letzte Würde abtreten muss. Der Traum wird in exzessiver Unschuld zuende geträumt. Aber vom Grunde jeder noch so absurden Szene hört man Snaporaz um schützende Zügel flehen.
LA CITTA DELLE DONNE ist eine hitzige Italienerin, bei der jede Pasta sofort aldente wird. Zwar ist man trotz Ausschweifungen nicht richtig satt zu kriegen, aber es schmeckt grandios.
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Der Vormarsch der Apokalypse ist aber kein massives Spektakel vom Planeten Cybertron, sondern ein innerliches Fade Out. Spät genug sind die Menschen zivilisiert. Keine Morde, keine Vergewaltigungen auf den Straßen. Alle warten in unmotivierter Fürsorge auf ein gemeinsames Ende, das jeder anders erlebt. Dieser Tag ist einzigartig und das allein macht schon wieder wütend.
Dafoe spielt sexy und Honigmund Shanyn Leigh wirkt atemberaubend rein. Die Kamera findet keinen Weg aus der emotionalen Versenkung dieser raffiniert gewöhnlichen Momente. Aber will sie auch gar nicht. Die Geschichte hat sowieso keine Zukunft. Hier geht es um verschenktes Leid. Mit dem Herz ausgedachte Ideale. Und die Lust am Leben.
Feraras Altersmilde tut gut. Macht ihn ehrlicher. Er lässt ohnehin genug Dämonen an sich knabbern. Und der Film ist wie immer viel schöner, als ich das jetzt klingen lasse.
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Die Figur - von Jeremy Irons verkörpert - wird passiv von einer Person zur nächsten geschickt, die in Absprache mit Rückblenden, ohne Zögern ihr Privatleben vor ihm ausbreiten, so wie ich das hier im Forum mache - was geisteskrank ist. In Wirklichkeit sind das aber die Wenigsten. Ich bin es auch nicht. In Wirklichkeit ist mein Ruf ausgezeichnet. Niemand will es sich mit mir verderben. Genau wie mit Jeremy Irons. Trotzdem hat man uns beide beide in diesen Film gebracht.
Nun, das war wirklich nur ein angeberischer Scherz. Ich bin tatsächlich geisteskrank. Aber nichts ist so multimorbide, wie das, was Regisseur Bille August mit seinen bis in die Nebenrolle verbratenen Stars da treibt. "Was könnte man, was sollte man mit all der Zeit eigentlich anfangen, die vor einem liegt?" Das und mehr wird man ernsthaft aus dem Off gefragt. Und hätten sie noch ein "Dam Dam" drangehängt, hätte es sogar für einen Schlager gereicht. Es wird schon früh im Film deutlich, dass man sich gerade von der Spaßgesellschaft verabschiedet hat.
Pudding-Piano für die Romantik, Weltschmerz-Violine für das Drama. Die Kamera sieht nur, was sie sehen muss. Den Bionadefans neben mir kommen die Tränen. Aber ich bin überzeugt dasselbe würde passieren, wenn sie eine Sardinendose öffnen.
Es geht darum, ob man sein Leben noch mal auf dieselbe Weise leben würde, wenn man könnte. Wie man das eben aus der Fielmann Werbung kennt. Ich wüsste, was ich anders machen würde. Mein Leben war gerade die Hölle. Dieser Film ist die Hölle. Empfehlung für Leute, die so was mögen.
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