Kompakt als Klassik

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Thorsten Hanisch
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Kompakt als Klassik

Beitrag von Thorsten Hanisch » So 26. Mai 2013, 10:43

Es ist wieder so weit. Die Klassik trifft auf Techno. Gregor Schwellenbach geht den Katalog des Kölner Vorzeigelabels Kompakt mitten in den 20 Jahr-Feiern mit wechselnder Besetzung an und zaubert dabei von der Blaskapelle, über das Gamelan-Orchester bis hin zum Streichquartett einen ungewohnten Blick hinter die Geschichte von Minimal bis Popambient.

Das Video gibt einen guten Einblick in den Produktionsprozess und die Idee dahinter.
Quelle: de-bug.de


Gäääääääääääääääääääääääääääääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhnnnnnnnnnnnnnnnnnn......
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Grisbane
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Beitrag von Grisbane » So 26. Mai 2013, 12:09

Nix gähn.
Das Album ist erstaunlich homogen - trotz der doch recht unterschiedlichen Original-Tracks. Und mit dem allseits bekannten "Mit-Streichern-vollkleistern" hat das absolut nichts zu tun. Ganz der Kompakt-Tradition hinsichtlich Struktur und Klangästhetik verpflichtet, ist das hier tatsächlich irgendwo immer noch ein Techno-Album und nicht die Klassik-Variation eines Techno-Albums.
Von besonderem Interesse ist ganz klar die Auswahl der Tracks, die recht eigensinnig daher kommt und absolut kein Best-Of darstellt. Viel eher sind es die knappen Miniaturen im Kompakt-Katalog, durchaus auch abstraktere Sachen wie 'Studio 1', die hier so etwas wie einen Höhepunkt darstellen, wobei man das Album extrem gut in einem Rutsch hören kann (z.B. gerade eben beim Frühstück).
Hoch interessante Veröffentlichung meines Lieblings-Labels. Der Fanboy lacht! :D

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sweetlemon
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Beitrag von sweetlemon » So 26. Mai 2013, 12:33

Super! Durch diese einfühlsame Transposition wird die Emotionalität, die dem Techno immer abgesprochen wird, schön herausgeabeitet. Es geht eben nicht nur um Struktur und Klang.

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SvenT
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Beitrag von SvenT » So 26. Mai 2013, 12:41

In der Tat, das ist das Gegenteil von "gähn". Das Video hat mich um.
Extrem spannendes Zeug.

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Onusait
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Beitrag von Onusait » So 26. Mai 2013, 13:19

Die Idee ist nicht "gähn", kann man schonmal machen. Muß ich jetzt aber nicht unbedingt haben.
Die Live-Version ab 3:30 hatte aber was.
Noblige oblesse.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 27. Mai 2013, 09:36

sweetlemon hat geschrieben:Durch diese einfühlsame Transposition wird die Emotionalität, die dem Techno immer abgesprochen wird, schön herausgeabeitet. Es geht eben nicht nur um Struktur und Klang.
Bei allem Respekt, aber dieser Satz läßt sich auf jede Klassik-Verwurstung stülpen. Als Black Metal Mitte der Neunziger zur Orchestermusik wurde fanden's plötzlich auch alle toll weil diese kalte Musik mit einem Mal so emotional klang und seit 1-2 Jahren tanzt ja auch Großpapa zu Dubstep im örtlichen Tanzcafé. Mit der Fiedel klingt halt alles schmusiger.

Ich glaub, ich krieg hier lediglich Gegenwind weil KOMPAKT so n unangreifbares Kultlabel ist.

Bin aber überrascht, dass sich Sven als Technofan outet (zumindest interpretiere ich das jetzt mal so), hätte ich nicht gedacht.
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Grisbane
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Beitrag von Grisbane » Mo 27. Mai 2013, 09:48

Für die allgemeine Haltung bekommst Du von mir keinen Gegenwind. Und, wie ich erwähnte, bin ich Fanboy. Aber: Ich kenne das komplette Album und die Kritik (Streicher streicheln etc.) greift hier einfach nicht, da es wirklich anders ist, als viele andere Klassik-Neuinterpretationen. Wie gesagt, es geht hier um Miniaturen; sehr reduziert, sehr pointiert und wirklich interessant, da Schwellenbach es schafft, den Blick auf die Originale (mitunter ja schon 20 Jahre alt) nochmal neu zu definieren.
Fanboy hin oder her (und abseits davon ist Kompakt übrigens sehr wohl angreifbar!): Das hier passt schlicht nicht in die übliche Klassik-Draufklatsch-Neuinterpretation-Schublade.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 27. Mai 2013, 09:50

Na gut, überzeugt. Vielleicht check ich's mal.
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Grisbane
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Beitrag von Grisbane » Mo 27. Mai 2013, 10:03

Brav! :)
Was kennst oder magst Du denn aus dem Kompakt-Katalog? Habe ich bisher eher (zumindest auch was Deine früheren musikalischen Veröffentlichungen anging) in der Noise-/Industrial-/EBM-Ecke gesehen. Ok, Deine neuen Sachen gehen ja in eine andere Richtung. Wobei das eine das andere selbstredend nicht ausschließt!

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 27. Mai 2013, 10:24

Ich bin vorrangig eigentlich seit über 20 Jahren ein eingefleischter Hip-Hopper! :) Hab aber ebenso ein fast so großes Faible für allerhand elektronische Musik (von Flylo bis Merzbow) - wobei mich's aber immer wieder zu eher verqueren Beats zieht, weswegen ich nicht unbedingt ein allzu großer Technofan bin und mich auch nicht allzusehr bei Kompakt auskenne. Die Orb-Sachen und ein paar Geschichten von Thomas Fehlmann mag ich aber.
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