Aktuelle Missbrauchs-Diskussion

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Sa 11. Nov 2017, 14:38

Julio Sacchi hat geschrieben:Was sich bei Dir durch Deine Meinungsäußerungen und Ansichten zu egal welchem Thema zieht, ist immer derselbe Ansatz: Kann man nichts machen, wird sich eh nie ändern. Wie kann man so leben wollen?
Geil, wie Du erst den Anschein erweckst, mit mir in Dialog treten zu wollen und dann gleich darauf den ganz dicken Polemik-Hammer auspackst und mir mit ner ganz schön frechen Unterstellung kommst.

Aber das kann ich auch:

Was sich bei Dir durch Deine Meinungsäußerungen und Ansichten zu egal welchem Thema zieht, ist immer derselbe Ansatz: Jeder, der nicht deiner ultra-schlichten schwarz-weiß-Denke folgt,muss unverzüglich plattgemacht werden, differenzierte Ansichten haben in deiner klitzekleinen Welt keinen Platz. Wie kann man so leben wollen?

(die Pointe ist: Ich hab weiter oben bereits ein Posting abgelassen, dass deiner Unterstellung total wiederspricht, Du hattest mir da mehr oder weniger sogar Recht gegeben, aber haste schon wieder vergessen, ne?)

Geil find ich übrigens auch, dass sämtliche Einwürfe von mir bezüglich "Unschuldsvermutung" und "zweite Chance" komplett übergangen wurden, das scheint ja nicht die geringste Rolle zu spielen, hauptsache "muss weg".

Echt eklig.

Kein Wunder, dass das einige bereits einen neuen McCarthyismus heranziehen sehen.

#teamAdamSoboczynski
#teamTheaDorn

Aber sowas von.
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Sa 11. Nov 2017, 14:59

Hm, ganz im Gegenteil.
Ich wünsche mir einen differenzierten Umgang mit dem Thema, einen sensibleren Umgang mit Untergebenen und mit Frauen im Allgemeinen.
DU unterstützt Thea Dorn, die sagt: Sollen sich nicht so haben, Männer sind halt so, das muß man abkönnen. Daß Frau selber entscheiden möchte, wie sie es empfindet, "Mausi" oder "Nutte" genannt zu werden, findet in Thea Dorns verquaster Weltsicht nicht statt, weil ihr Ansatz eben NICHT differenziert, sondern ABSOLUT ist. Die einzige Ausnahme ist für sie Vergewaltigung, ok, da kann man schon was dagegen haben.

Der Zeit-Feuilletonist (den ich übrigens kenne) gehört einer Hamburger Kaste an, die frauenfeindlicher und chauvinistischer ist als so ziemlich jeder andere Arbeitsplatz, nämlich dem Hamburger "Qualitätsjournalismus". Daß man sich da vor der nächsten Weihnachtsfeier öffentlich absichern möchte, ist ja logisch. Aber natürlich auch wahnsinnig plump.

Es geht hier - hoffentlich - im Großen und Ganzen um eine Sensibilisierung (also logischerweise eine Differenzierung, ich sage es nochmal) für einen Umgang miteinander, für Verständnis dafür, daß man sich als Mann nicht alles erlauben darf. Die Apology von Louis CK spricht ja Bände, der sagt da allen Ernstes, daß ihm wohl nicht klar war, daß Frauen das vielleicht nicht so geil finden, wenn man vor ihnen wichst. Hallo?! Wieviel Arbeit muß da denn bitte geleistet werden?

Dir ist offensichtlich entgangen, daß ich hier keine Einzelfälle mit Dir diskutiere, also weiß ich nicht, was das Gefasel von "Unschuldsvermutung" soll. Was hat das mit Thea Dorns furchtbaren Thesen zu tun? Künstler dürfen alles und de Weiber sollen sich nicht so anstellen?!

Wen hat es denn da so furchtbar getroffen? Die Eskapaden von Weinstein, Seagal, CK, Spacey waren alle längst bekannt, es hat nur keiner was dagegen gemacht oder darüber geschrieben, weil Thea Dorns Denke leider weit verbreitet ist: Hey ich bin Künstler, das gehört dazu UND die Weiber sollen sich doch nicht so anstellen.

Und jetzt sag mir bitte, wo das schwarz oder weiß sein soll oder wo ich bitte in einer "klitzekleinen" Welt lebe?

Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Sa 11. Nov 2017, 15:08

Thorsten Hanisch hat geschrieben:
Julio Sacchi hat geschrieben:Sind die n bißchen schlicht?
Auch hier wieder: Bleib doch mal sachlich. Versuch doch einfach mal zu akzeptieren, dass andere Leute eine andere Meinung als Du haben.
Soll man mit verbalen Put-Downs leben? Muss man wohl. Genauso wie damit, dass hier im Forum Thorsten unterstellt wird er wäre ein verkappter Nazi (i.e. Foren-Thilo, denn auf nichts anderes läuft die Bemerkung hinaus), meinen Freundinnen sie wären schlicht, und Thea Dorn sie wäre eine Fotze. Alles in nicht einmal einer Forenseite. Und täglich auf der Arbeit und im Leben kommen Tausende ähnlicher Situationen hinzu.

Um dann im gleichen Atemzug andere moralisch anzugehen...Sag' mal, merkt man das nicht oder ist das einem egal?

Es mag ja sein, dass Weinstein und Spacey z.B. jetzt die gerechte "Strafe" trifft. Aber wie kann man sich denn dessen sicher sein und dieselbe selbstgerecht fordern und gutheißen, als ob man selber genau weiß, was wie wann wo passiert ist? Mir ist das völlig schleierhaft. Vor allem wenn man mal ein bisschen gelebt hat und einfach anerkennt, dass zwischenmenschliche und Arbeitsbeziehungen per se messy sind. Ebenfalls die historische Dimension, die ausgeblendet wird. Und dass sich liberale und aufgeklärte Menschen genauso zu Online-Mobs formieren können wie Rechte, sobald man mal eben die "richtigen" Targets am Haken an, stimmt mich nur pessimistisch. Und wie sagt man so schön: Will come back to bite you in the ass. Ich verstehe das einfach nicht.

Und dann diese Internet-Pranger mit Countdown!?!

Für mich ist halt das pegidistisch.

Aber wir können und wollen uns wohl nicht verstehen, insofern, who cares, zu dem Thema poste ich jetzt auch nix mehr.

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Sa 11. Nov 2017, 15:18

Wer hatn gesagt, Thea Dorn sei ne "Fotze"?! Jetzt wirds aber wild.

Und was für ne historische Dimension?

Daß sich "liberale" Menschen zum Online-Mob formen können, habe ich am eigenen Leib erlebt, als ich den Umgang mit Last Tango in Paris und Bertolucci kritisierte.
Da hat man mich wiederum "Rape Apologist" geschimpft.
Ich weiß genau, wie das ist.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Sa 11. Nov 2017, 15:44

Pow Wow hat geschrieben:Aber wir können und wollen uns wohl nicht verstehen, insofern, who cares, zu dem Thema poste ich jetzt auch nix mehr.
*unterschreib*

(gilt auch für den Rest deines wunderbaren Postings)
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Sa 11. Nov 2017, 15:52

Zauberhaft oder wat.

Ich habe genauso wenig Lust, mich hier inne Ecke drängen zu lassen.
Thorsten, Du weißt, wie ich mich zu Last Tango positioniert habe und wie ich da öffentlich verbrannt wurde.
Und ich hab auch kritisiert, wo ich konnte, als es zu Casey Affleck hieß "Rapist".
Ich denke da eben NICHT schwarz und weiß.

Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Sa 11. Nov 2017, 16:05

Hier nur als Nachtrag ;)
Julio Sacchi hat geschrieben:Wer hatn gesagt, Thea Dorn sei ne "Fotze"?! Jetzt wirds aber wild.
sweetlemon hat geschrieben:Dorn stellt aber den Freifahrtschein für alles aus, was nicht physisch abläuft. Das gehöre zum Erwachsenwerden dazu. Aha, Verbale Erniedrigung ist also okay und nurn Spaß. Blöde Fotze, die.

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Beitrag von Julio Sacchi » Sa 11. Nov 2017, 16:07

Aber das hat Zitrone doch absichtlich so gemacht. Denn das muß Thea Dorn nach eigener Aussage ja "aushalten können".

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Beitrag von sweetlemon » Sa 11. Nov 2017, 16:09

Sobocynski ist ja wohl der Mansplainer Ultra. Allen Ernstes unterstellt er Frauen, dass sie nicht zwischen plump-doofer Anmache und sexualisierter verbaler Gewalt unterscheiden können.
Aber alleine seine aufgeführten Beispiele
... der zu tiefe Blick eines Kollegen, die dumme Anmache in der Kantine, der unverlangt zugesandte Blumenstrauß, schleimige Komplimente, im Suff geschriebene SMS oder auch nur der Umstand, im beruflichen Kontext als schön bezeichnet zu werden, wo es doch um Kompetenz geht ...

und seine Entrüstung darüber, dass diese "plötzlich" sexistisch sein sollen, wo sie doch seit Jahrzehnten, achwas, seit Jahrhunderten geübte Praxis sind, sprechen doch Bände. Er ist ganz und gar der Meinung, dass er ein Recht darauf hat, sich danebenzubenehmen, ohne dafür um Entschuldigung bitten zu müssen. Bitte? Wenn jemand einen Blechschaden an seinem Auto verursacht, möchte er dafür doch ebenso Kompensation wie für eine Vollkarambolage? Wo sind wir denn?

Dann wirft er den Frauen, die dieses Verhalten auch nur in Frage stellen vor, dass sie sich wie Mimosen des 19 Jhdts verhalten, impliziert er also, dass Frauen, die keinen Bock auf Sexwitzchen haben, total verklemmt sind?
Dazu nimmt er Effi Briest als Beispiel, und schießt sich damit vollends ins Knie: Effi wird als 17jährige an den 20 Jahre älteren Instetten verschachert, ohne dass sie gefragt wird. Dann beginnt der etwas nettere Crampas eine Affäre mit ihr und sie wird verstoßen. Ein schönes Beispiel für die gleichzeitige Ausbeutung, Unterdrückung und Bestrafung weiblicher Sexualität (einer Frau im besten Praktikantinnenalter). Zu der Zeit wurde von einer Frau übrigens auch erwartet, dass sie schön die Klappe hält.

Nein, kein guter Text. Ich habe nicht übel Lust, mich vollaufen zu lassen, dem Tüpen in den Vorgarten zu kacken, den Haufen mit einem Blümchen zu garnieren, das zu fotografieren, und ihm das ganze per WhatsApp zu schicken, mit einer koprophilen Bemerkung, versteht sich. Was will er sich beschweren, ich hab ihn ja nicht angefasst ... war ja auch nur Spaß.

----- Sa 11. Nov 2017, 16:14 -----

@Pow Wow: So sieht das halt aus, wenn man Worte gebraucht, die man laut Thea Dorn wohl aushalten muss, wenn man erwachsen wird/ist. Unangenehm, was?

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Joachim Bauer
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Beitrag von Joachim Bauer » So 12. Nov 2017, 12:12

sweetlemon hat geschrieben:Nein, kein guter Text. Ich habe nicht übel Lust, mich vollaufen zu lassen, dem Tüpen in den Vorgarten zu kacken, den Haufen mit einem Blümchen zu garnieren, das zu fotografieren, und ihm das ganze per WhatsApp zu schicken, mit einer koprophilen Bemerkung, versteht sich. Was will er sich beschweren, ich hab ihn ja nicht angefasst ... war ja auch nur Spaß.
:mrgreen:
Das wär wenigstens 'ne legitime Reaktion darauf. Der Text stellt eine andere Meinung dar, aber eine differenzierte Sichtweise ist das deswegen noch lange nicht. Und der Effi-Briest-Vergleich geht gar nicht; als ob es in dem Buch darum ginge, eine überempfindliche Frau porträtieren. :roll:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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